Vom Weißen Lamm zu den Hofer Filmtagen

Wann genau der Gasthof „Zum weißen Lamm“ in der Altstadt 8 geöffnet wurde, lässt sich nicht mehr feststellen. Die älteste schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1799.

Als prominentester Gast wohnte 1836 der Freiheitskämpfer Johann Georg August Wirth einige Wochen in dem Haus, nachdem er von der bayerischen Regierung aus dem Gefängnis entlassen und in seine alte Heimat Hof geschickt worden war.

In den Jahren 1914/15 wurde das Haus zum Lichtspieltheater umgebaut, ergänzt durch das Hotel und Café Reichshof, das bis 1927 bestand.

Im Central-Theater, das zu einem modernen Multiplex-Kino geworden ist, finden seit 1967 die Hofer Filmtage statt, die aus einem Kurzfilm-Festival hervorgingen.

Sie gelten inzwischen als das wichtigste deutsche Filmfestival nach der Berlinale.

Gasthof Zum Weißen Lamm um 1900

It is no longer possible to determine exactly when the ‘Zum weißen Lamm’ inn in the old town centre 8 was opened. The oldest written reference dates back to 1799.

The most prominent guest was the freedom fighter Johann Georg August Wirth, who stayed in the house for a few weeks in 1836 after being released from prison by the Bavarian government and sent to his old home in Hof.

In 1914/15, the building was converted into a cinema, supplemented by the Hotel and Café Reichshof, which existed until 1927.

The Central Theatre, which has become a modern multiplex cinema, has hosted the Hof Film Festival since 1967, which emerged from a short film festival.

It is now regarded as the most important German film festival after the Berlinale.

The White Lamb Restaurant around 1900

Kdy přesně byl hostinec „Zum weißen Lamm“ ve starém centru města 8 otevřen, již nelze přesně určit. Nejstarší písemná zmínka pochází z roku 1799.

Nejvýznamnějším hostem byl bojovník za svobodu Johann Georg August Wirth, který v domě pobýval několik týdnů v roce 1836 poté, co byl bavorskou vládou propuštěn z vězení a poslán do svého starého domova v Hofu.

                                                                                                                                    V letech 1914/15 byla budova přestavěna na kino, doplněné hotelem a kavárnou Reichshof, které existovaly až do roku 1927.

V Centrálním divadle, které se stalo moderním multikinem, se od roku 1967 koná Hofský filmový festival, který vznikl z festivalu krátkých filmů.

V současnosti je považován za nejvýznamnější německý filmový festival po Berlinale.

 Hostinec Zum Weißen Lamm kolem roku 1900

Vom Gasthof zum Multiplex-Kino

Die genaue Eröffnungszeit des Gasthofs „Zum weißen Lamm“ in der Altstadt 8 bleibt im Dunkeln. Bekannt ist jedoch, dass bereits 1799 Rekruten in dem Gasthof untergebracht waren. Damals diente das 3. Bataillon des preußischen Infanterie-Regiments von Unruh als Garnison in Hof. Die Rekruten wurden von bewaffneten Werbern, die mit großen Fanghunden unterwegs waren, zum „Weißen Lamm“ gebracht und nach kurzer Zeit streng bewacht woandershin verlegt.

Der Gasthof verfügte über zwei Gaststuben, zwei Gewölbe, eine Wachstube, eine Fleischbank und eine Küche mit Branntweinbrennerei. Im ersten Stock gab es sechs Zimmer und drei Kammern, im zweiten Stock zwei Zimmer und vier Kammern. Unter dem Dach befanden sich mehrere Böden.

1836 wohnte der Freiheitskämpfer Dr. Johann Georg August Wirth einige Wochen in dem Haus, nachdem er von der bayerischen Regierung aus dem Gefängnis entlassen und in seine alte Heimatstadt Hof geschickt worden war.

Seit 1875 befand sich das Anwesen im Besitz der Familie Ernst Krug, die es 1889 an ihre Oberkellner Koller und Nachtsheim verkaufte. Von 1894 bis 1914 war das „Weiße Lamm“ im Besitz von Franz Bergner.

1914/15 wurde der Gasthof unter dem Kaufmann Fridolin Hascher zu einem Hotelsaal mit Lichtspielhaus umgebaut und durch das Hotel- und Café Reichshof ergänzt. Hascher, auch als Kino-König bekannt, betrieb weitere Lichtspielhäuser, zum Beispiel in Plauen und Marktredwitz. Die Eröffnung fand 1915 statt, und das Hotel bestand bis 1927. In der linken Haushälfte der Altstadt 8 befand sich das Modegeschäft „Leo Gabriel“.

1926 eröffnete Oberbürgermeister Dr. Buhl das Central-Theater, das die Gebrüder Anders in einer Remise des ehemaligen Hotels „Weißes Lamm“ errichtet hatten. Es gab nur eine begrenzte Anzahl an Karten für die erste Hofer Gesellschaft.

Die Gebrüder Anders betrieben noch das Lichtspieltheater „Luna“ in der Weberstraße 4. und die „Weiße Wand“ in der Lorenzstraße 28.

Die Gebrüder Anders betrieben noch das Lichtspieltheater „Luna“ in der Weberstraße 4. und die „Weiße Wand“ in der Lorenzstraße 28.

Im Dezember 1953 wurde im Central-Theater ein modernes Foyer und eine zeitgemäße Kassenhalle fertiggestellt.

 

Der Eröffnungsfilm war „Sterne über Colombo“ mit Kristina Söderbaum, Willi Birgel und Adrian Hoven.

Etwa 1977 eröffnete das Dreierlichtspielhaus mit Platz für 650 Personen, in dem offiziell geraucht werden durfte. In den Sesselreihen waren Aschenbecher platziert, und die Ausstattung umfasste Plüschsessel sowie eine Klimaanlage.

Inzwischen ist das Central-Theater zu einem modernen Multiplex-Kino geworden.

Seit 1967 finden dort die Internationalen Hofer Filmtage statt, die aus einem Kurzfilm-Festival hervorgingen. Das Festival, gegründet vom Hofer Kameramann und Regisseur Heinz Badewitz, zieht jährlich rund 30.000 Besucher an.

Wim Wenders soll gesagt haben, „HOF“ stehe für „Home Of Films“. Die Internationalen Hofer Filmtage gelten als das wichtigste deutsche Filmfestival nach der Berlinale.

Sie finden jährlich im Oktober über sechs Tage in zwei Kinos statt: dem Central-Theater und dem Scala Filmtheater im Bahnhofsviertel. Insgesamt werden rund 130 Filme gezeigt, wobei deutsche Erstaufführungen und Weltpremieren im Vordergrund stehen.

Die „Weiße Wand“ ist eine Hommage an das ehemalige Kino „Weiße Wand Lichtspiele“ in der Lorenzstraße und bleibt ein Ort kultureller Begegnungen während der Hofer Filmtage.

Die Deutsch-Deutschen Filmtage werden jedes Jahr im November gemeinsam mit der Stadt Plauen ausgerichtet. Im Fokus stehen Dokumentar- und Spielfilme zu Themen der jüngsten deutschen Geschichte, wie die Deutsche Teilung, der Kalte Krieg, die Friedliche Revolution und die Deutsche Einheit.                                                                                                                     Nach den Filmvorführungen gibt es Gesprächsrunden mit Zeitzeugen, Historikern und Filmschaffenden.

Heute beherbergt die Altstadt 8 weiterhin Gastronomie, Kino und Einzelhandel. Die Fenster im ersten Stock, in dem sich heute das Café „Rossini“ befindet, sowie das Dachgebälk entsprechen noch den alten Anordnungen der Fenster und Türen.

Mit seiner einzigartigen Geschichte und seinem modernen Kinoangebot bleibt das Gebäude in der Altstadt 8 ein Ort, an dem Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aufeinandertreffen.