Der Hofer Rauchkessel

Die Einsteighalle wurde 1851/52 errichtet und im November 1852 in Dienst gestellt. In die Einsteighalle führten vier Gleise – je zwei der bayerischen und zwei der sächsischen Eisenbahn – dazwischen lagen die Bahnsteige. Am Ende der Gleise waren handbetriebene Drehscheiben. Sie ermöglichten es, eine eingelaufene Lokomotive unverzüglich auf das Nebengleis zu versetzen und wieder aus der Einsteighalle hinauszufahren.

So wurde die Rauchbelästigung minimiert. Trotzdem wurde die Einsteighalle von den Hofer Bürgern „Rauchkessel“ genannt.

Konzipiert wurde die Halle vom Baumeister des bayerischen Königs, Friedrich Bürklein.

Er wurde berühmt durch den Bau der Maximilianstraße in München.

Die Halle hat die Form einer dreischiffigen Basilika (Mittelschiff mit zwei Seitenschiffen). Nach diesem Muster wurden fünf weitere Bahnhöfe im Königreich Bayern gebaut.

Der Würzburger alte Bahnhof glich der Hofer Einsteighalle aufs i-Tüpfelchen genau. Von der ursprünglichen Länge von 105 Metern ist heute weniger als die Hälfte erhalten geblieben.

Der Dachstuhl ist ein Wunderwerk ehemaliger Holzbaukunst. Zweistöckig ist er als Hänge und Sprengwerk ausgebildet und überspannt, über eine mittlere Hauptstütze, 22 Meter, wobei jeweils 11 Meter Spannweite freitragend sind.

Der "Hofer Rauchkessel" auf einem Gemälde von Prof. Albert Lawrence Hammonds, gemalt um 1960 nach Vorlagen aus dem Jahr 1858 (Sammlung Carl Asmus) 

The boarding hall was built in 1851/52 and put into service in November 1852. Four tracks led into the boarding hall - two for the Bavarian and two for the Saxon railway - with platforms in between. At the end of the tracks were manually operated turntables.

They made it possible to move a locomotive that had arrived immediately onto the siding and drive it out of the boarding hall again. This minimised the smoke nuisance. Despite this, the boarding hall was nicknamed the "smoke box" by the people of Hof.

The hall was designed by the Bavarian king's master builder, Friedrich Bürklein. He became famous for building the Maximilianstraße in Munich.

The hall has the shape of a three-aisled basilica (centre aisle with two side aisles). Five other railway stations in the Kingdom of Bavaria were built according to this model.

The old Würzburg railway station resembled the Hof boarding hall exactly. Less than half of the original length of 105 metres remains today.

The roof truss is a marvel of former timber construction. It is a two-storey structure in the form of slopes and trusses and spans

22 metres over a central main support, with 11 metres of each span being unsupported.

 The "Hofer Rauchkessel" in a painting by Professor Albert Lawrence Hammonds, painted around 1960 after a model from 1858 (Carl Asmus Collection)

Internát byl postaven v letech 1851/52 a uveden do provozu v listopadu 1852. Do internátu vedly čtyři koleje - dvě pro bavorskou a dvě pro saskou železnici - s nástupišti mezi nimi. Na konci kolejí byly ručně ovládané točny. Ty umožňovaly okamžitý přesun lokomotivy, která přijela na vlečku, a její opětovné vyjetí z nástupní haly. Tím se minimalizovalo obtěžování kouřem. Přesto se nástupní hale mezi obyvateli Hofu přezdívalo "kouřová budka".

Halu navrhl bavorský královský stavitel Friedrich Bürklein. Ten se proslavil stavbou Maximilianstraße v Mnichově.

Sál má tvar trojlodní baziliky (středová loď se dvěma bočními). Podle tohoto modelu bylo postaveno dalších pět nádraží v Bavorském království. Staré nádraží ve Würzburgu se přesně podobalo nástupní hale Hof. Z původní délky 105 metrů dnes zbyla necelá polovina.

Krov je zázrakem někdejší dřevěné konstrukce. Jedná se o dvoupodlažní konstrukci v podobě šikmých a příhradových vazníků a rozpětí 22 metrů nad centrální hlavní podpěrou, přičemž 11 metrů každého rozpětí je nepodepřeno.

 

 "Hofer Rauchkessel" na obraze profesora Alberta Lawrence Hammondse, namalovaném kolem roku 1960 podle modelu z roku 1858 (sbírka Carla Asmuse).

Der erste Bahnhof in Hof bereitete den Weg zur Industriestadt

Vor den Toren der Hofer Neustadt wurden im August 1851 die ersten Hofer Bahnhofsgebäude gebaut. Der Bahnhof war ein Kopfbahnhof und ein Grenzbahnhof zu Sachsen. Hier endete die von Süden kommende bayerische Ludwig-Süd-Nord-Bahn (LSNB) und die von Norden nach Hof führende sächsische Eisenbahn.

Das Empfangsgebäude und die Einsteighalle sollten repräsentativ sein, denn hier trafen sich die Züge aus Sachsen und Bayern. Die Planungen zogen sich fast fünf Jahre hin. Immer wieder hatte die sächsische Seite, sie war an den Baukosten beteiligt, Einspruch gegen die Pläne erhoben. Damit war der alte Bahnhof in Hof das langwierigste Projekt der Ludwig-Süd-Nord-Bahn.

Die Schienenstrecke jedoch konnte schon 1848 eingeweiht werden. Am 4. August 1851 begann man mit dem Graben des Grundes für den Hochbau und im November 1852 fuhren die ersten Züge in die neue Einsteighalle ein und die neuen Räumlichkeiten wurden zugänglich.

Einsteighalle: "Rauchkessel"

 Die Einsteighalle, die an das Empfangsgebäude anschloss, war ca. 100 m lang. Jetzt ist sie nur noch etwa 39 m lang.

Die Einsteighalle ist nach der Art einer dreischiffigen Basilika konstruiert. Sie hat vier Tore, denn es gingen vier Schienenpaare hinein. Am Ende der Schienen gab es eine Drehscheibe, auf der die Loks auf das Nachbargleis versetzt werden konnten, um sie unverzüglich aus der Halle hinaus zu rangieren. Damit vermied man Rauch und Dampf sowie Brandgefahr für die hölzerne Hallendecke.

Zwei Schienenpaare gehörten zur bayerischen Strecke, die beiden anderen zur sächsischen Strecke. Die bayerische Eisenbahnlinie führte von Moschendorf kommend durch den Garten der sogenannten Laubmannsvilla und unter der Hochstraße hindurch zu den Toren der Einsteighalle. Die sächsische Linie führte von der Unterkotzauer Brücke über den Teufelsberg und bog oberhalb des Schützenweges zum Bahnhof ab. Zwischen den Schienen lagen die Bahnsteige.

Die Hofer nannten die Halle alsbald „Rauchkessel“. Außen war die Halle mit Lisenen gegliedert. Alle Planungen sind von Gottfried Neureuther signiert. Nur Hauptbahnhöfe der Ludwig-Süd-Nord-Bahn wie Lindau, Augsburg, Nürnberg, Bamberg und Hof hatten Einsteighallen, weil die Hauptbahnzüge dort über Nacht blieben. Ab 28. November 1852 fuhren die Züge in die neue Einsteighalle ein.

Neben dem Hamburger Bahnhof in Berlin ist die Einsteighalle in Hof die älteste erhaltene Bahnhofshalle in Deutschland.

Empfangsgebäude

Das Empfangsgebäude ist im spätklassizistischen, der italienischen Renaissance nachempfundenen Stil erbaut.

Für die königlich-bayerische und für die königlich-sächsische Eisenbahn gab es im Empfangsgebäude eine gemeinsame Halle, aber getrennte Billettschalter. Dazu kamen ein Wartesaal erster und zweiter sowie dritter Klasse und eine Restauration. Zur Ausstattung im Wartesaal erster Klasse gehörten etwa 10 Kirschbaumsofas mit Arm- und Rückenlehnen aus Saffianleder, niedrige Stühle und ein großer runder Tisch, Wandlampen und gusseiserne Leuchten. Die Wände waren in Grüntönen gehalten, anfangs gab es Öllampen, später Gaslampen. Im Erdgeschoß war ein Gepäcklokal eingerichtet, denn man musste sein Gepäck eine ¼ Std. vor Abfahrt des Zuges bei der Gepäckexpedition abgeben und durfte nur mitnehmen, was man auf dem Schoß tragen konnte.

Am 7. November 1854 wurde noch ein Wartesaal für „Allerhöchste Herrschaften“ eröffnet; dessen Einrichtung erfolgte durch den Ingenieur Georg Friedrich Christian Bürklein.

Eine Postanstalt war ebenfalls im Bahnhof vorhanden. Der Zusammenschluss von Post und Bahn erfolgte 1847. Des Weiteren gab es eine Telegraphie im ersten Stock.

Als Baumaterial verwendete man Kalkstein und Granit aus dem Fichtelgebirge und zur Dachdeckung Schablonenschiefer.

1880, als man den alten Bahnhof stilllegte, diente das Empfangsgebäude, das umgebaut wurde, nur noch als Post und Telegraphenamt.

Architekten

Bauingenieure und Architekten für den Hochbau der Ludwig-Süd-Nordbahn waren Eduard Rüber, Gottfried Neureuther und Friedrich Bürklein.

Es gab zahlreiche Pläne für den Hofer Bahnhof, die verworfen und wieder aufgenommen worden sind, sie sind alle von Gottfried Neureuther signiert.

Gelände und sonstige Gebäude

Zollgebäude, Lokalgüterschuppen, Umlade-Halle

In Hof war ein ca. 11 Hektar großes Gelände für den Bahnhof notwendig, man trug im Westen Land ab und schüttete dieses gen Osten auf. Ein Fußballfeld hat 0,714 Hektar, man muss sich also 15 Fußballfelder vorstellen.

Begrenzt ist das Gebiet heute vom oberen Teil der Lessingstraße, der Südseite der Goethestraße und von Teilen der Hochstraße, des Windmühlenweges und der Poststraße; die Schützenstraße führt durch das ehemalige Bahngelände. Warum war es wohl so groß?

Es musste alles doppelt vorhanden sein, weil die beiden Bahngesellschaften, die königlich-bayerische Eisenbahn und die königlich-sächsische Eisenbahn voneinander unabhängige Unternehmen waren.

Erhalten sind an der Hochstraße noch ein Bahnwärterhäuschen und ein Wohnhaus für die Bahnbeamten. In Hof arbeiteten etwa 300 Personen für die Bahn. Anfangs waren die Bahnwärter pensionierte Militärs und kaserniert. Bei der Einweihung der LSNB in Bamberg, 1844, holte man 200 ehemalige Soldaten dazu. Davon kam man aber später ab.

Synagoge

Gegenüber der Einsteighalle kann man den bayerischen Lokalgüterschuppen sehen, rechts davon war baugleich der sächsische Lokalgüterschuppen, welcher bis zur sogenannten Reichskristallnacht als Synagoge diente und danach abgerissen wurde, eine Gedenktafel ist an dem neu erbauten Haus angebracht.

Ludwig-Süd-Nord-Bahn

Schon nach dem Bau der ersten deutschen Eisenbahn 1835 von Nürnberg nach Fürth erkannte man in Hof die Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt. Bereits 1836 bildete sich ein Hofer Eisenbahnbau-Komitee, das sich für die Streckenführung über Hof nach Plauen einsetzte, denn es war auch eine Streckenführung von Nürnberg über Bamberg und Coburg und nicht über Hof und Plauen im Gespräch. Es entstanden in Bayern fünf Privatgesellschaften für den Bau der Eisenbahn, doch König Ludwig I. entschied, den Bau der Eisenbahn in staatliche Hände zu nehmen. 1841 schloss der bayerische Staat einen Vertrag mit dem Königreich Sachsen und dem Herzogtum Sachsen-Altenburg über den Bau einer Bahnstrecke von Leipzig nach Nürnberg mit Grenzübergang und Bahnhof in Hof. Der Vertrag enthielt auch den Trassenverlauf. Von Nürnberg aus sollte es über Donauwörth, Augsburg, Kempten nach Lindau weitergehen.

Die Ludwig-Süd-Nord-Bahn ist eine der ersten und bis 1945 wichtigsten Eisenbahnstrecken Bayerns. Sie ist 584 km lang, durchquert Hof von Lindau kommend und ging dann 1848 bis Plauen. Nach Fertigstellung der Göltzschtalbrücke und der Elstertalbrücke 1851 führte die Strecke weiter zum Zwickauer Steinkohlerevier und nach Leipzig.

Der Bau, der 1844 begann, sollte in sechs Jahren fertig werden, was auch fast gelang. Es gab eine Verzögerung, aber wenn man die Brücken in Sachsen betrachtet, wie die mächtige Göltzschtalbrücke oder die Elstertalbrücke sowie auf bayerischem Gebiet die Brücke in Unterkotzau, muss man sich nicht darüber wundern. Von Neuenmarkt aus gab es eine weitere Herausforderung, die Überwindung der Steigung vom Maintal zur Münchberger Hochfläche. Sie wurde durch die sog. „Schiefe Ebene“ gelöst, die ebenfalls eine architektonische Meisterleistung darstellte und auch von ausländischen Ingenieuren sehr bewundert wurde. Es gab regelrecht Tourismus zu dieser Schiefen Ebene.

Am 1. November 1848 war die Schienenstrecke so weit fertig, dass Züge nach Plauen fahren konnten und 1850 nach Zwickau. Als Betriebsgebäude hatte man in Hof bis 1852 provisorische Holzbuden.

Auswirkungen des Bahnbaus auf Hof

In Hof begann mit dem Bau des ersten Bahnhofs die Industrialisierung.

Nun wurde die Kohle für die Dampfmaschinen bezahlbar und bald entstanden die Baumwollspinnerei Hof (1853) und die Mechanische Weberei (1856) in der Fabrikzeile.

Sie zählten beide zu den ältesten Aktiengesellschaften Oberfrankens. Es entstanden in den nächsten Jahren zahlreiche weitere Werke der Textilindustrie und ihrer Hilfsindustrie. Die Dampfbrauereien wurden ebenfalls durch die Kohlezufuhr begünstigt.

Die Einwohnerzahlen der Stadt Hof stiegen in dieser Zeit rasant. 1841 zählte Hof 8000 Einwohner und 1880 bereits 21000. Der alte Kopfbahnhof wurde schnell zu klein und 1880 durch einen neuen Bahnhof, diesmal einen Durchgangsbahnhof, ersetzt.